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DMFV Pressestelle
Christoph Bremer
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DMFV – Die Interessenvertretung

Der Deutsche Modellflieger Verband ist der europaweit größte Verband für Modellflugsportler mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Ziel ist die Wahrung, Pflege und Weiterentwicklung des Modellflugsports, insbesondere durch die Förderung und Unterstützung der Vereins- und Jugendarbeit.

Derzeit zählt der Verband über 80.000 Mitglieder, wobei es Schätzungen zu Folge in Deutschland ca. 200.000 Modellflieger gibt. Angesichts seines breiten Servicespektrums ist die Effizienz erstaunlich, mit der der DMFV alle relevanten Modellflugsport-Bereiche abdeckt. Zu nennen wären hier beispielsweise die bundesweite Betreuung von fast 1.400 Vereinen, das Ausrichten von regionalen, nationalen, und internationalen Sportveranstaltungen, die Ausrichtung von Fachseminaren mit technischen, modellsportlichen und organisatorischen Inhalten, Rechtsberatung und -vertretung von Vereinen und Einzelpersonen, Herausgabe des Magazins “Der Modellflieger”. Darüber hinaus ist es Ziel des DMFV, auf allen gesellschaftlichen Ebenen und in politischen Gremien und Parteien für den Modellflug mit all seinen positiven Aspekten zu werben.

Modellflug – Wissenschaft, Sport und Hobby zugleich

Lange bevor es manntragende Flugzeuge gab, wurden bereits Flugmodelle von begeisterten Menschen gebaut. Treibende Kraft war zumeist der Traum, sich als Mensch vogelgleich in die Lüfte erheben zu wollen. Wenig bekannt ist, dass in der Tat der Modellflug so wegbereitend war für die ersten erfolgreichen Flüge der Menschen. Orville und Wilbur Wright, denen 1903 die ersten Motorflüge gelangen, haben viele ihrer Entwürfe zuvor mit flugfähigen Modellen ausgetestet.

Bis heute hat der Modellflug diese Vorreiterfunktion beibehalten. Die revolutionären Entwürfe von Burt Rutan aus den USA basieren alle auf dessen Kenntnissen und Fähigkeiten im Modellbau. Seinem Bruder Dick Rutan gelang 1986 mit einer dieser Konstruktionen, der “Voyager”, der erste Flug um den Erdball ohne Zwischenlandung.

Mittlerweile sind die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass der Einstieg in diesen Sport auch für den Normalverdiener in jeder Hinsicht möglich ist. So wird über eine Freizeitbeschäftigung technisches Interesse geweckt, das in vielerlei Hinsicht den Grundstein für eine weitergehende sportliche oder wissenschaftliche Tätigkeit legt. Ungezählt sind die Flugzeugbauingenieure und Berufspiloten, deren erster Kontakt mit Flugzeugen über den Modellflug erfolgte.

Technische Meisterleistungen im Großflugzeugbau – zum Beispiel bei der Entwicklung von modernen Nurflügel-Flugzeugen oder der Nutzung der Solar- und Elektroenergie haben ihren Ursprung eindeutig im Modellflug, bei dem unter anderem diese Techniken bereits seit Jahrzehnten genutzt und vorangetrieben werden. Manntragende Experimentalflugzeuge existierten als flugfähiges Modell oft viele Jahre vor der “Original”-Version, wobei eigentlich das Modell das Original war. Selbstverständlich werden auch in der Gegenwart viele Entwicklungen der Flugzeugbauindustrie von intensiven Modellstudien und -versuchen begleitet – ganz aktuell zum Beispiel ein Höhenforschungsflugzeug der NASA, das – mit Solar-Elektro-Antrieb ausgestattet – als Modell bereits fliegt. Nur am Rande sei erwähnt, dass es sich bei militärisch genutzten so genannten Drohnen für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben im Prinzip um hoch entwickelte Modellflugzeuge handelt, die mit den gleichen Antriebs- und Steuerungskomponenten ausgerüstet sind, die man als aufmerksamer Beobachter auch am Wochenende auf jedem Modellflugplatz im Einsatz beobachten kann. Die im Großflugzeugbau als technische Revolution gefeierten faserverstärkten Kunststoffe für tragende Konstruktionselemente (zum Beispiel Airbus-Leitwerke) werden im Modell- und manntragenden Segelflugbereich bereits seit Jahrzehnten eingesetzt.

Im Gegensatz zu den Anfängen der Fliegerei hat der Modellflug heute aber auch eine sportliche – und somit auch eine gesellschaftliche – Bedeutung. Der Deutsche Modellflieger Verband (DMFV) und dessen internationale Partner richten jährlich Veranstaltungen und Wettbewerbe in den verschiedensten Sparten aus. Technisches Know-how, konstruktives und fliegerisches Können sind entscheidend für den Erfolg. Bildung, Disziplin, Teamwork und Durchsetzungs-vermögen sind die Voraussetzungen. Eigenschaften, die gerade in der Jugend- und Vereinsarbeit des DMFV ihren Niederschlag finden.

Die Geschichte des Modellflugs

Bereits um das Jahr 1575 soll sich der noch junge Galileo Galilei mit kleinen Maschinen und mechanischen Spielen, die er selbst erfand oder den allgemein gebräuchlichen nachbildete, beschäftigt haben. Auch der große Mathematiker Newton verdankte seine Wissenschaftskarriere ganz offensichtlich seiner frühen Hinneigung zum Experimentieren mit selbst erstellten mechanischen Modellen, was seinen Onkel (der Vater war früh verstorben) dazu brachte, den jungen Isaac, der eigentlich hätte Bauer werden sollen, für das Trinity-College in Cambridge zu empfehlen.

Schon hier wird deutlich, dass sich der Begriff Modellbau keineswegs immer nur auf eine Nachbildung der Wirklichkeit beschränkt. Vielmehr kreieren Modellbauer oftmals Modelle, die im “wirklichen Leben” noch gar nicht oder nicht in dieser Form existieren. So war es im Flugzeugbau zu allen Zeiten üblich, das riskante Spiel gegen die Schwerkraft erst mal mit nicht manntragenden Modellen zu eröffnen. Bekannt sind die Flugmodellzeichnungen von Leonardo da Vinci. Auch ist belegt, dass die Gebrüder Wright mit gefesselten, drachenähnlichen Modellen die Wirkung von Steuerrudern erprobten.

Der Bau von Flugmodellen ist von dem uralten Menschheitstraum, vogelgleich die Lüfte zu erobern, kaum zu trennen. Lange Zeit stellte die Nichtsteuerbarkeit von Flugmodellen ein Problem dar. Sie waren – soweit flugfähig – ein Spiel der Winde. Früh versuchte man es mit naturgegeben Orientierungshilfen wie etwa der Magnet-(Kompass-)Steuerung. Die wilden Jahre der Fliegerei nach 1930 rissen natürlich auch den Modellflug mit. Viele der damals entstandenen Leichtbaumethoden (man kannte hierzulande noch kein Balsaholz) haben bis heute überlebt. In den Nachkriegsjahren erlebte der Flugmodellbau dann nochmals eine rasante Entwicklung. Schrittmacher war die Halbleiterelektronik, welche bald den Bau leichter und immer mehr zuverlässiger Fernsteuerungen erlaubte.