DMFV bei internationaler Sicherheitskonferenz

In am 29. November 2019
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„High Level International Conference on countering the threats posed by unmanned aircraft systems“, 17. Oktober 2019 in Brüssel

Die potenzielle Gefährdung durch ungeregelte Drohnennutzung ist spätestens seit der Blockade des Flughafens London Gatwick Ende letzten Jahres ein EU-Thema von hoher Relevanz. Die beiden Kommissionen Verkehr und Heimat (DG Move und DG Home) hatten für den 17. Oktober 2019 darum zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen versammelten sich etwa 300 Experten aus allen EU-Staaten, den USA, Kanada und Australien. Von Vertretern der Ver-kehrsministerien sowie der NATO bis hin zum US-amerikanischen FBI war alles dabei. Auch der DMFV war vor Ort und wurde durch Gerhard Wöbbeking vertreten.

Die Sitzung wurde von den EU-Kommissaren Dimitris Avramopoulos (Inneres, Migration)  und Violeta Bulc (Verkehr)  geleitet. Im Kern diente die Tagung wesentlich dazu, die unterschiedlichen Erkenntnisse auszutauschen und über Erfahrungen und Entwicklungen zu diskutieren. Dabei lagen Schwerpunkte bei den Vorkehrungen gegen Terrorismus und generell beim Schutz des Flugverkehrs. Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang der Vortrag von Jerome Moradiere (Airports Council International Europe, Brüssel). Dieser zeigte, wie viel aus den Vorgängen um den Vorfall in Gatwick bereits gelernt wurde. Die Ausfälle bei Start und Landung dort hätten 64 Millionen Euro gekostet. Industrie und Organisationen sind aufgefordert, so schnell wie möglich eine zuverlässige Identifikation von Drohnen zu entwickeln. Für 2050 rechnet Moradiere für EU-Europa mit 7 Millionen privat und 40.000 professionell genutzten UAS.

In einer Diskussionsrunde – geleitet von Dr. Joachim Lücking, Direktor Luftsicherheit in DG Move – ging es um technische Details von Abwehrsystemen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, „gute“ von „schlechten“ Drohnen zu unterscheiden. Dafür wird es nötig, auch die Öffentlichkeit und die „guten“ Drohnennutzer einzubeziehen. Denkbar sei eine Technik, die es ermöglicht, eine ID-Nummer an Luftaufsicht oder Polizei weiterzugeben. Der Vertreter des Drohnenherstellers Parrot erklärte gleich, dass solch eine Identifier nur wenig wiegen dürften, weil Zuladung auf die Leistung ginge. Dass Drohnen bei Transport und Information zu den Zukunftskonzepten für unsere Städte gehören, erläuterte Vassilis Agouridas von der „European Innovation Partnership on Smart Cities and Communities“, die die EU-Kommission ins Leben gerufen hat.

Eine weitere Diskussionsrunde fand unter Beteiligung des DMFV statt. Sie stand unter dem Motto „Öffentlichkeit – Verantwortung und Antworten“.  In der Runde wurde die Bedeutung des Modellflugs für die Entwicklung eines verant-wortungsbewussten Verhaltens im Luftraum deutlich herausgestellt, nicht nur von Seiten des DMFV. Zudem blieb von den Teilnehmern nicht unerwähnt, dass die Modellflug-Community, inklusive der dort organisierten Drohnenpiloten, über ihre Verbände versichert sei und sich schon dadurch von dem durchschnittlichen Drohnennutzer unterscheide.