CIAM Sporting Code 2017 bereit zum Download

In am 18. Januar 2017

 

Das für das Jahr 2017 gültige Regelwerk der CIAM, der Modellflug-Kommission der FAI, steht unter http://www.fai.org/ciam-documents zum Download bereit (ganz herunter scrollen bis Sporting Code Section 4). Änderungen gegenüber dem Vorjahr sind mit Doppelstrichen am Rande markiert; zusammen mit dem Inhaltsverzeichnis gibt es auch einen Überblick über die Neuerungen. Grundsätzlich werden Neuerungen nur im Zwei-Jahres-Rhythmus vom CIAM-Plenum im April des Jahres verabschiedet, in dem die entsprechende Klasse ihre Weltmeisterschaft hat. Die Regeländerung gilt dann meist erst fürs nächste Jahr, in dem Kontinental-Meisterschaften stattfinden.
Die weitreichendste Änderungen wurden vom zuständigen Technischen Sekretär Kevin Dodd (AUS) für den ersten, den allgemeinen Teil erarbeitet. Dieser heißt nicht mehr „Volume ABR“ sondern „CIAM General Rules“. Alle spezifischen Regeln für die verschiedenen Klassen sind in die Bände für F1, F2 usw. aufgenommen, das vereinfacht das Aufspüren der kompletten Wettbewerbsregeln ganz erheblich: Man muss nicht mehr zusätzlich bei ABR nachschlagen, um die Regel für die Startlinie oder die zulässige Windgeschwindigkeit zu finden!
Auch die Rekordregeln wurden aus den General Rules herausgenommen; für sie gibt es einen eigenen Band „Records“. Da die Regeln für Rekorde mit Flugmodellen, Raketen und Aerostats zum Teil sehr alt, zum Teil nicht stimmig sind, wird dieser Band im kommenden April in einer überarbeiteten Form vorgestellt und – davon ist auszugehen – verabschiedet. Rob Metkemeijer (NED) hat diese Arbeit übernommen; von ihm stammt schon der Band F3 Pylon Racing. Unter „Records“ sollen auch die Rekorde der FAI-Klasse U geregelt werden. U?
Bislang hatte die CIAM nur mit den FAI-Klassen F (Flugmodelle einschließlich Ballone und Luftschiffe) und S (Raketen) zu tun. Die FAI in ihrer Weisheit meinte aber, ihre Klasse U – bei der es nur um Rekorde geht – der CIAM übertragen zu sollen: Das sind „Unmanned Aerial Vehicle“, UAVs bzw. Drohnen, und zwar in beliebiger Größe!  Dabei ist ein militärischer Zweck des unbemannten Flugzeugs ausdrücklich eingeschlossen. Theoretisch könnte also die US Army einen „Predator“ auf eine Rekordstrecke schicken oder mit ihm einen Höhenrekord aufstellen und das israelische Militär meldet über den israelischen Aeroclub wenig später eine Rekordverbesserung mit einem „Heron“ an. Beide verwenden den CIAM Sporting Code als Regelwerk, im Streitfall muss die CIAM Stellung nehmen. – Modellflieger verstehen davon nichts? Doch, im Ernst, es gibt erstklassige Fachleute auch unter den Experten, die für den Modellflug Jahr für Jahr das Plenum besuchen.
Noch ein Wort zur Begrifflichkeit. Die FAI spricht von Klassen, wenn sie den Luftsport einteilt. Es ging der Reihenfolge nach, die Ballone waren die ersten und wurden Klasse A. Dann kamen Luftschiffe, Klasse B, und erst auf Platz 6 Flugmodelle, Klasse F. Modellraketen kamen erst später, Klasse S. Als letzte bekamen die UAV ihren Buchstaben, „Class U“. Die Sportkommissionen – wie die CIAM eine ist – verwenden den Begriff „Klasse“ dann anders: Als Bezeichnung für eine Wettbewerbsklasse, die ganz bestimmten, strengen Regeln entsprechen muss wie z.B. F1A oder F5J.

 

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